Geschichte

Am 13.02.1904 wurde die Freiwillige Feuerwehr Liebstadt im „Schwarzen Kleeblatt“ gegründet. Auslöser für die Gründung der Feuerwehr waren verheerende Stadtbrände, die große Teile des Marktes, sowie der Pirnaer Straße vernichteten. Als Gerätehaus diente bis ca. 1930 eine Doppelgarage auf der Schlossstrasse, worin sich die Handdruckspritze und Löschgerätschaften befanden. 39 Kameraden, geteilt in erste und zweite Spritzenmannschaft taten dort ihren Dienst.

1934 wurde die Pferdehanddruckspritze durch eine Motorspritze vom Typ Bräuer ersetzt, die noch heute zum historischen Bestand der Feuerwehr gehört. Als Zugfahrzeug diente der Bürgermeisterwagen vom Typ Mercedes, an den im Einsatzfall der Tragkraftspritzenanhänger gekuppelt und Schlauchkörbe eingehängt wurden. Mit diesem Gespann rückten die Kameraden in den letzten Kriegswochen bei der Bombardierung Dresdens bis nach Lockwitz zum Löschen aus.

In den 50er Jahren erhielt die Feuerwehr Liebstadt ihr erstes Löschfahrzeug. Es war ein Garant, mit dem die Kameraden von nun an ihre Einsatzaufgaben zu bewältigen hatten. Auch ein neuer Stellplatz machte sich erforderlich, der bis heute Domizil der FFw Liebstadt ist. Durch die nun verbesserten technischen Möglichkeiten, wurde das Einsatzgebiet der Wehr vergrößert. Bis hin zur dampflockbetriebenen Bahnstrecke Pirna-Bad Gottleuba wurden die Kameraden zum Einsatz gerufen. Durch den vermehrten Gebrauch von Verbrennungsmotoren in der Landwirtschaft stieg auch die Zahl der Einsätze wegen Wald- und Wiesenbränden sichtbar an.

1954, anlässlich des 50-jährigen Bestehens der FFw Liebstadt, wurde auf dem Marktplatz eine  große Schauübung demonstriert. Kameraden der FFw Pirna zeigten von ihrer großen Magierus-Drehleiter eine Schaumübung, die für die hiesigen Kameraden imposant war. Die Zahl der aktiven Mitglieder der Feuerwehr wurde durch die Kriegsjahre geschwächt und pegelte ab nun zwischen 25 und 30 Kameraden. Schon immer waren die Angehörigen der Feuerwehr an der selbständigen Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen an ihrem Gerätehaus interessiert. Dies beweist auch hier der Bau des Schlauchtrockenturms Mitte der 50er Jahre. Interessierten Jugendlichen bot die FFw Liebstadt schon immer eine offene Tür. Ziel der Arbeit mit Jugendlichen war und ist es, richtiges Verhalten nahe zu legen und den Kameradschaftsgeist zu fördern. Regelmäßig zeigten die Kameraden der FFw Liebstadt ihr Können und Beherrschen der Löschtechnik bei der Durchführung sog. Löschangriffe auf Kreisebene.

Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der FFw Liebstadt führten die Kameraden der Wehr einen historischen Löschangriff im Stadtgebiet durch. Damals wie heute versuchte man traditionelles Löschgerät und auch die damit verbundene Schwierigkeit, einen sinnvollen Löscherfolg zu erzielen, zu zeigen. Stabil pegelten sich seitdem wieder die Mitgliederzahlen ein: Mit 30 Mann Stärke und einem niedrigen Altersdurchschnitt. Scheunen- bzw. Dachstuhlbrände prägten das Leben der Einsatzkräfte. Aber auch bei anderen Katastrophen musste die Wehr ihren Mann stehen, so bei den verheerenden Hochwassern 1927, 1957 und 1958, worauf folglich das Rückhaltebecken in Liebstadt gebaut wurde.

1980 wurde der nun mittlerweile schon in die Jahre gekommene Garant durch ein Kleinlöschfahrzeug vom Typ B1000 ersetzt. Sicher war dies nichts Positives für die Bewältigung der Einsatzaufgaben, da mit dem kleineren Fahrzeug auch weniger Einsatzkräfte, sowie Löschgerätschaften transportiert werden konnten. Mit dieser Übernahme bekamen die Kameraden auch eine neue Tragkraftspritze zur Verfügung, mit der sie 20 Jahre arbeiten mussten. Durch die Indienststellung des B1000 waren auch Motivationseinbußen an den Kameraden festzustellen. Zu Einsätzen ständig bereit, jedoch zu Ausbildungsdiensten unterfordert, fanden sie keine volle Erfüllung.

Am 04.11.1988 ertönten die Sirenen zu folgendem Einsatz: Brand der „Alten Försterei“ auf Schloss Kuckuckstein. Ein Großaufgebot von Feuerwehren einschließlich Kräften aus Pirna und Heidenau konnte die totale Zerstörung des Gebäudes nicht verhindern, da die Löschmittelbereitstellung nicht in ausreichendem Maß erfolgen konnte. Ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude konnte verhindert werden.

Eine Freundschaft der ganz besonderen Art pflegt die Wehr seit nunmehr 11 Jahren mit dem THW OV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf.

Im April des Jahres 2000 wurde ein durch die Stadtverwaltung Liebstadt gekauftes Löschfahrzeug vom Typ TSF-W in Dienst gestellt, wodurch die Motivation der Kameraden neue Nahrung bekam.

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